Unter den Kollegen fand ein Gespräch über die Möglichkeiten
an der Uni statt, man könne dort auch eine Gasthörerschaft beantragen. Dies tat
er auch, gleich für das kommende Wintersemester. Er hatte sich für Geschichte
eingetragen. Dort hörte er zum ersten Mal von Westfälischen Frieden. Dreißig
Jahre Krieg. Von 1618- 1648. In Deutschland hat man sich drei Jahrzehnte lang
die Köpfe zerschlagen, weil man dachte, die eine Konfession sei besser als die
andere. Katholiken gegen Protestanten, Protestanten gegen Katholiken. Drei
Jahrzehnte wurde Menschen getötet, Felder und Städte vernichtet.
Doch dann erkannte man endlich, wie sinnlos zerstörerisch
das Ganze war. Also setzte man sich an den Tisch und verhandelt. Zum ersten Mal
auf den europäischen Kontinent schloss man nicht durch Eroberung und Zerstörung
den Schlussstrich, sondern indem man miteinander redete. Der diplomatische
Friedensschluss wurde geboren. Dies sollte bis heute gelten. Sogar der 1. und
2. Weltkrieg wurde auf eine ähnliche Weise beendet. Bis heute gilt die
westfälische Frieden als Paradebeispiel einen Krieg friedlich zu beenden, und
die Zukunft darauf zu bauen.
Reden bringt mehr als Klingen.